CDU-Kreistagsfraktion initiiert Ärztestipendium im Landkreis Heilbronn
Gut ein Drittel aller Hausärzte in Baden-Württemberg ist über 60 Jahre alt, schreibt die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg in diesem Jahr. Die Altersstruktur, aber auch eine zunehmende Spezialisierung in der Medizin fordern mehr Ärztinnen und Ärzte, die am Ende ihres Studiums auch am Patienten arbeiten. Die Ansätze müssen ebenso vielfältig wie die Ursachen diskutiert und angegangen werden – auf der Ebene der Bundes-, Landes, und Kommunalpolitik ebenso wie durch die Gremien der Ärzteschaft selbst.
Die CDU-Kreistagsfraktion hat heute im Rahmen der Kreistagssitzung einen Antrag auf ein Stipendium für Medizinstudierende, die das Grundstudium bereits erfolgreich absolviert haben, eingebracht. Konkret geht es um einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 500,00 Euro bis Ende des Studiums. Der Empfänger verpflichtet sich, im Anschluss mindestens vier Jahre in einer Klinik des Land- oder Stadtkreises, einer Praxis im Landkreis oder im Öffentlichen Gesundheitsdienst des Landratsamtes tätig zu werden. Zunächst sollen pro Jahr zwei Studierende gefördert werden. „Wir sehen das Thema medizinische Versorgung auch als Thema des Landkreises. Vergleichbare Stipendien gibt es bereits in den Kreisen Freudenstadt und Neckar-Odenwald“, unterstützt Nico Morast, CDU-Fraktionsvorsitzender, den Prüfauftrag an die Verwaltung.
Kreistagsmitglied Dr. Michael Preusch, selbst Arzt und Initiator des Stipendienprogramms im Landkreis Heilbronn, stellt klar: „Das Stipendium ist kein Allheilmittel, aber definitiv ein Baustein in einer Reihe von Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um die ärztliche Versorgung auch im Raum Heilbronn für die Zukunft zu sichern.“ Nicht zuletzt die hohe Nachfrage nach dem Landarzt-Programm des Landes Baden-Württemberg zeige, dass auf Studierendenseite Interesse besteht, stuft Landespolitiker Preusch die Chancen des Stipendiums ein.
Im Landkreis Freudenstadt existiert ein ähnliches Stipendium bereits seit 2014. Dort wurden bisher 30 Studierende gefördert, die mehrheitlich im Landkreis Freudenstadt tätig sind.
In dem Auswahlgremium, das über die Vergabe entscheidet, sieht die CDU-Kreistagsfraktion Vertreter der Kliniken und der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.