Dr. Michael Preusch MdL

Steillagenweinbau - bedrohtes Kulturerbe und gefährdete Lebensräume: „Steile Weine“ aus Lauffen am Neckar

v. r. n. l.: Bürgermeister U. Seibold/Kirchheim, Dr. M. Preusch MdL, A. v. Eyb MdL, T. Vogt MdL, Minister P. Hauk MdL, K. Burger MdL, T. Nollenberger/Weinkultur Kirchheim, J. Kölz/Felsengartenkellerei Besigheim und F. Bauer/WG Stromberg-Zabergäu

v. r. n. l.: Bürgermeister U. Seibold/Kirchheim, Dr. M. Preusch MdL, A. v. Eyb MdL, T. Vogt MdL, Minister P. Hauk MdL, K. Burger MdL, T. Nollenberger/Weinkultur Kirchheim, J. Kölz/Felsengartenkellerei Besigheim und F. Bauer/WG Stromberg-Zabergäu

Bei seinem Vor-Ort-Termin in Hessigheim und Kirchheim a. N. informierte sich der Arbeitskreis Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz zusammen mit Minister Peter Hauk und den beiden Wahlkreisabgeordneten Tobias Vogt und Dr. Michael Preusch über die Zukunft des terrassierten Steillagenweinbaus in Baden-Württemberg.

Immer mehr Weingärten in Steillagen liegen brach. Hauptgrund ist der erforderliche hohe Arbeitseinsatz, der beim Vier- bis Fünffachen des in anderen Lagen notwendigen Arbeitsaufwands von durchschnittlich 400 Stunden pro Jahr und Hektar liegt. Eine Mechanisierung der Arbeit ist aufgrund der schwierigen geographischen Lage nicht möglich; fast alle Arbeitsschritte müssen von Hand erledigt werden. Dies führt dazu, dass immer mehr Weingärten in Steillagen brachliegen, so die Vertreter der Lauffener Weingärtner, Marian Kopp und Dietrich Rembold. Die Dringlichkeit der Lage wurde auch durch die große Anzahl kommunaler Vertreter bei dem Vor-Ort-Termin deutlich.

Was manchem Unwissenden auf den ersten Blick als Beitrag zu mehr Umweltschutz erscheinen mag, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als das exakte Gegenteil. Mit der Aufgabe des terrassierten Steillagenweinbaus verschwindet nicht nur ein wichtiges Element unserer Kulturlandschaft, sondern es geht gleichzeitig ein einzigartiger Lebensraum für seltene Tierarten verloren. Wie der Vorsitzende der Felsengartenkellerei Joachim Kölz erläuterte, sind hier zwischen Rebstöcken und Kalksteinmauern u. a. seltene Reptilien und Vögel wie beispielsweise der Wiedehopf zuhause.

Einmal mehr erweist sich der CDU-Grundsatz „Schützen durch Nützen“ als die richtige Strategie. Denn, was die genannten Tierarten alle miteinander verbindet, ist die Voraussetzung, dass dieses einzigartige Habitat auch weiterhin von Menschenhand gepflegt wird, damit Mauern und Weingärten nicht zuwachsen. An der Mosel fielen bereits 80 % des Steillagenweinbaus aus der Bewirtschaftung, ein Szenario, das Landwirtschaftsminister Peter Hauk in Baden-Württemberg unbedingt vermeiden möchte. Er sieht hier eine der drängendsten Aufgaben für den neu gegründeten Kulturlandschaftsrat. Dr. Michael Preusch, Abgeordneter des Wahlkreises Eppingen, macht deutlich, dass er nicht zu der Generation gehören will, die den Steillagenweinbau beerdigt. „Dabei ist klar: Den Weingärtnern ist es aufgrund der stetig steigenden Kosten auf der einen und der sinkenden Einkünfte auf der anderen Seite nicht mehr möglich, die Pflege dieser Kulturlandschaft in diesem Umfang zu stemmen. Hier bedarf es daher der Hilfe aus der Gesellschaft.“